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Unter Achtsamkeit versteht man eine bestimmte Qualität unseres menschlichen Bewusstsein, die es uns erlaubt, den gegenwärtigen Moment in all seinen Dimensionen mit einer offen, neugierigen und akzeptierenden Haltung wahrzunehmen. Dazu gehören alle inneren Sinneserfahrungen, Gefühle, Gedanken, körperliche Reaktionen, sowie Vorgänge in der äußeren Welt. 

Achtsamkeit ist die Grundlage vieler traditioneller Meditationsformen und westlicher Entspannungsprogramme.
Sie wird in Form von Achtsamkeitsmeditation eingeübt, kann aber auch ganz unabhängig davon jederzeit im Alltag kultiviert werden. 

IM HIER UND JETZT SEIN – MIT ALLEN SINNEN, UND OHNE ZU BEWERTEN.

Die Achtsamkeit ist eine Erfahrungs- und Übungspraxis, die nichts weiter beabsichtigt, als sich mit allen Sinnen ganz auf das einzulassen, was wir im Moment erleben und wahrnehmen. Es ist gewissermaßen die Hingabe an den Augenblick.

Das bedeutet, dass wir nichts Besonderes erreichen oder anders haben wollen als es jetzt gerade ist. Die Achtsamkeit steuert nicht auf ein bestimmtes Ergebnis oder Ziel hin, sondern nimmt einfach das wahr und ist bei dem, was man gerade erlebt und tut: den Wind auf der Haut spüren, das Rascheln der Bäume hören, die Erfrischung durch ein Glas Wasser wahrnehmen, die Berührung durch den Partner spüren, das Lachen der Kinder wahrnehmen – ganz unvoreingenommen, neugierig und offen, mit einer freundlichen und akzeptierenden inneren Haltung.

Unser Alltags-Modus: Autopilot

Alle Menschen können achtsam sein. Und besonders schwer hört es sich auch nicht an.

Aber unser Alltag sieht oft anders aus. Wer kennt das nicht?

  • schon kurz nach dem Aufstehen daran denken, was alles zu erledigen ist
  • gewöhnliche Tätigkeiten ausführen und dabei im Kopf ganz woanders sein
  • sich Sorgen um die Zukunft machen
  • Grübeln, sich ständig Gedanken machen, an sich selbst zweifeln
  • plötzliche Gefühlsausbrüche haben
  • im Auto von A nach B fahren und nicht mehr wissen, wie man dorthin gekommen ist
  • über ein Erlebnis in der Vergangenheit nachdenken
  • nicht mehr wissen, was mein Gesprächspartner in den letzten Minuten gesagt hat

DAS GUTE AN ACHTSAMKEIT IST – WIR NEHMEN MEHR WAHR.
DAS SCHLECHTE AN ACHTSAMKEIT IST – WIR NEHMEN MEHR WAHR.

Wer beginnt zu üben, ist manchmal erschrocken über all das, was sich dann zeigen kann. Eine Fülle von Gedanken kreist im Kopf statt der erhofften Ruhe. Plötzlich tauchen negative Gefühle auf, wie z.B. Traurigkeit, Einsamkeit, die vorher nie da waren, oder unangenehme Gedanken werden uns bewusst. All dies ist ganz normal und kein Zeichen dafür, dass man irgendetwas falsch macht. Es gehört zur Achtsamkeitspraxis dazu und ist sogar sehr wichtig.

Denn erst wenn wir zur Ruhe kommen, können wir wahrnehmen, was wir oft verdrängen. Der positive Effekt von Achtsamkeit zeigt sich erst allmählich, mit zunehmender Übung.

Je mehr wir lernen, auch unsere Gedanken und Gefühle anzunehmen, desto mehr Gelassenheit entwickeln wir und können sinnvolle Wege finden, das Problem zu lösen. 

ACHTSAMKEIT ZU LERNEN IST, WIE EINEN MUSKEL IM GEHIRN ZU TRAINIEREN. WENN WIR ES NICHT TUN, VERKÜMMERT ER.

Achtsamkeit ist in uns allen angelegt. Unser menschliches Bewusstsein gibt uns die Fähigkeit, mit allen Sinnen ganz bewusst wahrzunehmen. Das ist das Gute an der Achtsamkeit: Jeder Mensch kann an diese innere Ressource anknüpfen und sie weiterentwickeln. 

Aber gleichzeitig ist das nicht unser normaler Geisteszustand. Wir müssen gezielt trainieren, wenn wir von ihren positiven Wirkungen profitieren möchten. Dies kann durch Achtsamkeitsübungen geschehen, als auch durch die Kultivierung von Achtsamkeit im Alltag. Erfahre mehr in der Jahresgruppe Achtsamkeit.

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